Der AStA der Hochschule für bildende Künste HfbK Hamburg erklärt seine
volle Solidarität mit den Geisteswissenschaften der Universität Hamburg
und fordert die umgehende Bestätigung von Hans-Martin Gutmann als Dekan
durch das Präsidium.
Die Verweigerung der Bestätigung des demokratisch gewählten Dekans durch
die Präsidentin der Universität ist nur der Auftakt der in Zukunft
gesetzlich verhinderten Demokratie an den Hochschulen. Mit dem neuen
Wissenschaftsförderungsgesetz verringert sich die Selbständigkeit der
Künste und Wissenschaften weiter drastisch. Zusammen mit den bestehenden
Gesetzen ergibt sich die Situation, dass in Hochschulen die im Grundgesetz
Art. 5 Abs.3 vorgesehene Freiheit von Forschung und Lehre nur noch zum
Schein gewahrt ist. Die eingeführten unternehmensähnlichen
Top-Down-Strukturen greifen massiv in die Selbstbestimmtheit der
Fachbereiche ein.
Es ist auch ohne Bezugnahme auf das Grundgesetz offensichtlich, dass die
Universität ihre öffentlichen Funktionen nicht mehr erfüllen kann.
Hochschulen, die nur noch dem Diktat des Wettbewerbs unterliegen, die
keine historischen und aktuellen Sinnbezüge zur Gesellschaft mehr
unterhalten, die keine öffentlichen Institutionen der Kritik und
Wiedersprüche sind, sind nicht mehr, als vorhumboldtsche Kadettenschulen.
An Auweter-Kurtz erkennen wir Posen instrumenteller Vernunft,
Antiintellektualismus und ideologische Schmalspur. Es ist offensichtlich,
dass sie nicht in der Lage ist, eine ausgewogene und sachgerechte Politik
für alle Fachbereiche zu gewährleisten. Der Rücktritt der Präsidentin ist
deshalb unausweichlich.
Die grünen Wahlbetrüger bescheren Hamburg die Fortsetzung einer
Hochschulpolitik, die inhaltlichen, d.h. wissenschaftlichen Wettstreit
durch einen künstlich inszenierten Wettbewerb ersetzt. Ein System aus
Punkten und Ziffern wurde zu diesem Zweck jenseits wissenschaftlicher
Anforderungen errichtet. Dieses Theater lässt nach außen alles glänzen,
was innen an Überbürokratisierung und Hyperkontrolle ersticken wird.
Die gezielte Vernichtung von Wissen und Praxen, die Unterwerfung freier
Diskurse unter das Regime der wirtschaftlichen Verwertbarkeit, die absurde
Übersetzung von Qualitäten in buchhalterisch verrechenbare Größen muss
gestoppt werden! Der entfesselte Wahnsinn der Wissenschaftsbehörde muss
beendet werden!
Der AStA der Hochschule für bildende Künste HfbK Hamburg am 26.05.2009.