Zunächst einmal: Die Zahlen waren, wie ich mir von Studierenden der letzten Jahre erzählen lasse, in den Vorjahren nicht anders; nur dass bislang der Bewerbungsschluß erst im Sommer lag und nicht wie jetzt bereits im März.

1987, zur Zeit meiner Bewerbung an der HfbK gab es allein im Bereich der Freien Kunst 800 Bewerberinnen für letztlich 17 freie Plätze - so die damalige Professoreninformation an die Aufgenommenen ... also zeigt sich im Doppel-Dekaden-Vergleich ein etwas anderes Bild: An der ehemals als konzeptuelle Hochburg unter Deutschlands Kunsthochschulen bekannten Institution bewerben sich auch heute noch Studierwillige - OK - worauf aber ist dies zurückzuführen? Bleiben mehrere Spekulationen (die eine Umfrage unter den Neulingen klären müßte):

1) Lockt der Bachelor-Abschluß?

2) Lockt der politisch wehrhafte Zirkel unter den Studierenden neue gesellschaftliche Unzufriedenheiten in die Reihe der Gleichgesinnten?

3) Ist der eingeführte Master-Abschluß für bereits "diplomierte" Künstlerinnen ein willkommenes "Lückenstudium" mit den Vorteilen des Student/innenstatus nach dem Studium, um nochmal 2 Jahre der Brotlosigkeit (und der teuren Krankenversicherung als Selbstständige/r) zu entgehen?

4) ... den geneigten Leser/innen fallen sicher weitere Gründe ein, die nichts mit der Propagandameldung für Bachelor- und Masterabschluß zu tun haben ...

Bleibt die Frage: Wer hat diese Pressemeldung herausgegeben und mit welcher Absicht?