wo der Krieg wohnt
wo der Krieg wohnt – feld für kunst fragt nach und mobilisiert ExpertInnen vom 6. Juni bis zum 18. Juli, die neue Untervermietung von Peter Tamm im Kaispeicher B zu begutachten
Am 25. Juni 2008 wird das Internationale Maritime Museum in Hamburg eröffnet. Im Zuge von Imageaufwertung und Eventpoltik überlässt die Stadt Hamburg die Deutung und Darstellung von Krieg und Seefahrt einem privaten Militariasammler und unterstützt ihn dabei mit öffentlichen Geldern. feld für kunst nimmt dies zum Anlaß, den Krieg, insbesondere den Krieg auf den Meeren, in seiner geschichtlichen und gesellschaftlichen Dimension auf künstlerische Weise zu beleuchten. Im Mittelpunkt steht der Mensch und sein Verhältnis zum Krieg: was sind die Ursachen und das Wesen von Gewalt und in welcher Weise werden Kriegserlebnisse vermittelt und verarbeitet. In diesem Zusammenhang befragt feld für kunst das Museum als Vermittler einer scheinbar objektiven Geschichtsschreibung.
Nachdem es in Teil 1 der Veranstaltungen um die Frage ging, wie Krieg entsteht und wer ihn macht, gefolgt von Teil 2 mit der Frage, wer einen Krieg führt und wer sich dabei führen lässt, kommt nun in Teil 3 die Kriegspropaganda in den Fokus: wie wird Realität in Wort und Bild verfälscht?
Britta Lange hält am 20. Juni um 18.30 Uhr im Linda, Hein-Hoyer-Str.13, einen Vortrag über die »Deutsche Kriegsausstellung« 1916 in Berlin und das Maritime Museum in Hamburg. Sie ist Kunst- und Kulturwissenschaftlerin und arbeitet u.a. zum Thema der kulturellen Vermarktung des deutschen Kolonialismus 1871 – 1943.
In Teil 4 geht es um die Verdinglichung des Menschen im Krieg. Wo bleiben die Arbeiter, die Arbeit, der Alltag und der Tod?
feld für kunst lädt ein zur Intervention »Heldenfriedhof«, anlässlich der Eröffnung des Internationalen Maritimen Museums, direkt vor dem neuen Museum in der Koreastr. 1, am 25. Juni um 10.30 Uhr und am 29. Juni um 15.00 Uhr.
Teil 5 stellt die Frage: was haben wir gesehen?
Felix Axster und Ulrike Bergermann sichten das Internationale Maritime Museum und ziehen in ihrem Vortrag im Linda, Hein-Hoyer-Str.13, am 18. Juli um 18.30 Uhr, ein Resümee. Felix Axster arbeitet zu Kolonialgeschichte und Rassismustheorie. Ulrike Bergermann ist Medienwissenschaftlerin.
Herr Prof. Mommsen meinte in der SZ (19.07.08),
Graf Stauffenberg hätte "schon" seit Sommer 1942
den (faschistischen) "Vernichtungskrieg" im Osten
abgelehnt ... wars nicht der ehemalige Hamburger Hafenprolli Ernst Thälamn, der im Sommer 1932
öffentlich warnte: "Wer Hitler wählt - wählt Krieg"
... oder sollte ich irren ?
Im ünbrigen ist der 20. Juli 1944 ein kläglich
gescheiterter militärischer Putschversuch - ni maso,
ni meno ...
Servus
Armen
(20.07.08)