Der Sex, die Sinne und die Medien
Die Ringvorlesung an der Hamburger Uni »Sexy Media? Gender – Medialität – Kulturalität« findet im Wintersemester 2008/2009 jeden Montag von 18 bis 20 Uhr statt, im Hauptgebäude (ESA 1), Hörsaal M, Institut für Medien und Kommunikation. Am 2. Februar 2009 berichtet Dr. Hedwig Wagner von der Friedrich-Schiller-Universität in Jena darüber, wie Marshall McLuhan den Kultfilm Tokio Dekadenz sehen könnte.
Medien, so meine grundlegende These, sexuieren Menschen. An der Schnittstelle von Medienwissenschaft und Gender Studies kann die Sexuierung durch Medien erfasst werden.
In meinem Beitrag stelle ich die Frage nach dem medial Unbewussten, frage, wie Medien und Technik das Unbewusste formen, untersuche Prostitution als mediale und zugleich gendertheoretische Diskursfigur. Es geht mir dabei um gender als Medium, um den Nexus von Medialität und Geschlechtlichkeit.
In der Analyse des japanischen Films Tokio Dekadenz (J 1991, Ryu Murakami) werde ich dessen Bilder theoretisieren und dabei das Argument entwickeln, dass der Sinnenbezug, den technisch-apparative Medien vom Menschen forderten, nun zu dem Sinnenbezug geworden ist, der Sexualität bestimmt. Meine These ist, dass es in der Sexualität ein mediales Unbewusstes gibt. Ich werde der Frage nachgehen, in welchem Verhältnis die klassischen fünf Sinne zur Sexualität stehen und in welchem Verhältnis die fünf Sinne zum Sinnenbezug und zum Sinn der Medien stehen.