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13. August 2008

Kunstsammelnde Oberschicht unerwünscht!

Performance Künstler Boris Nieslony „arbeitet“ am 14. August in der Norderstr.71 UG im Münzviertel

Boris Nieslony aus Köln gehört international zu den Großen der Performance Kunst. Gleichwohl hat er sich dem Kunstmarkt stets entzogen, um seine Form der Arbeit weiter zu treiben. Vor einigen Tagen erst hat Nieslony für den 14. August 2008 um 21 Uhr eine Performance in der Norderstr.71 angekündigt.

Michel Chevalier betreibt dort einen Laden, in dem Multiples von über 100 KünstlerInnen und –gruppen zum Verkauf angeboten werden, im Rahmen von „unlimited liability“, www.targetautonopop.org. Die konzeptuelle Geste der Verweigerung dieses Projektes gegenüber den „üblichen“ Kunsthäusern und Institutionen hat Nieslony angezogen, zumal er stets künstlerische Selbstorganisationen befürwortet hat. So war er 1977 einer der Mitbegründer des Künstlerhauses in der Weidenallee Hamburg und 1981 von ASA (Art Service Association). Auf www.asa.de steht:
Von der Frage der Form zur Form der Frage:
Entscheidend war und ist die Erkenntnis, das keine neue Theorie, kein neuer Ismus zu gründen sei, sondern, das sich selbst in die Handlung bringen, die Performance.
Die Auflösung (Vivisektion) dessen, was Malerei definiert, in die Bereiche:
a) Farbe , b) Form , c) Stoff, d) Bindemittel , e) Träger, f) Organisation , g) Handlung , h) Bedeutung


Boris Nieslony ist in den 70ern an den Kunsthochschulen in Hamburg und Berlin zum Maler ausgebildet worden. Seinerzeit ließ er eine Karriere als monochromer Maler sausen und erforscht seitdem die Performance Kunst.


Videos werden bei UL gezeigt am 16.08. um 20h
Screening: Videos von "unlimited liability"

Eines der wichtigsten Merkmale der Videokunst-Bewegung der 70er Jahre war ihr Bruch mit dem Galerie-System und die Verweigerung, ästhetische Konfektionsware zu produzieren – schlechte Zeiten also für fetischhafte Unikate und formale Neuerungen um ihrer selbst willen (Victor Burgin). Durch Festivals und vielfältige Kollektive wurden – ähnlich wie beim Punk der 70er Jahre – alternative Distributionswege und Netzwerke aufgebaut. Dieser Aspekt der Videokunst, sich jenseits des etablierten Kunstsystems zu entfalten, wird heute oft übersehen. Wir erleben eine triumphale Rückkehr der Malerei. Auch hat der widerwärtig aufgeblähte Kunstmarkt es inzwischen geschafft, das vormals widerspenstige Medium Video zu zähmen und zu institutionalisieren. Limitierte Auflagen tragen dazu ebenso bei wie eine Auratisierung durch die naive Adaption von erzählerischen und ästhetischen Mitteln von Hollywood-Kino und Fernsehen. "Unlimited liability" zeigt eine
Auswahl von Videos aus dem eigenen Bestand sowie von teilnehmenden KünstlerInnen und Kollektive. Mitwirkende aus Frankreich, der Schweiz, Argentinien, Deutschland, und den USA benutzen das Medium Video für künstlerische Verfahren, die performativ sind, dokumentarisch, aktivistisch, satirisch, experimentell oder sich fremdes Material aneignen. Dieses Jahr lauten die Haupthemen "Kampf um die Städte" (Gentrifizierung / Hausbesetzung / Intervention in New York, Genf und Hamburg) und "Performative Demontage".

Videos von:
Gregory Buettner, Sophia Bulliard/Cicero Egli, Doro Carl, Chanson Electronique, Michel Chevalier, Hunger, huuus, Incognito, Ray Juster, Laurence Nicola, Olivier Nourisson, Paper Tiger TV, Cesar Saëz


Projektbeschreibung
100 internationale KünstlerInnen/-gruppen in kunstpolitischer Subvertierung des Status quo

Wir kennen Künstler, die die Welt in Frage stellen, ohne – ernsthaft – die Welt der Kunst in Frage zu stellen. Letzteres tut „unlimited liability“ und versucht, ideale Präsentations- und Vertriebsbedingungen für Kunstproduktionen, die politisch agieren, bereitzustellen. Der Ladenbetrieb „unlimited liability“, in dem ein breites Spektrum an Kunstprojekten und Multiples von 100 ProduzentInnen zum Verkauf angeboten wird, basiert auf einem eigens hierfür entwickelten ökonomischen Modell. Grundlage dieses Modells und jeder Transaktion ist ein Vertrag. „unlimited liability“ stellt die 'normale' Welt der Kunst (Kunstmarkt + Vermittler und Macher, die friedlich mit ihm koexistieren) in Frage. 'In Frage stellen' ist hier nicht rein diskursiv oder selbstinszenierend, sondern performativ gemeint. „unlimited liability“ benutzt ein Mittel mit realen Konsequenzen: das Vertragsrecht.

Jeder kann „unlimited liability“ besuchen, sich an den Arbeiten erfreuen, DVDs anschauen, Platten und CDs anhören. Allerdings können nur diejenige, die weniger als 50.000 EUR Aktivkapital besitzen, dank eines mit einem Anwalt erarbeiteten Vertrages, diese Dinge auch mit nach Hause nehmen. Der Vertrag regelt ebenfalls, dass der WeiterverkaufVerkaufserlöses der Dinge nur in Absprache mit dem jeweiligen Künstler erfolgen kann, der in diesem Fall 60% des Verkaufserlöses erhält.
„unlimited liability“ verkauft Kunst als Produktion, nicht Kunst als Ware.

Ein Lehrstück in Sachen Kunstbetrieb, keine 500 Meter vom Hamburger Kunstverein entfernt und mit über 100 Beteiligten. Mehr auf www.targetautonopop.org.

Das Titelphoto zeigt anonyme Kommentare zu „unlimited liability“ bei der Ausstellung "Hamburg Stipendium Bewerber Endrunde", Kunsthaus Hamburg, Januar 2008


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