Detlev Fischer
(*1961) studierte an der Hochschule für bildende Künste, Hamburg und an der Coventry Unversity, School of Art & Design. Nach einigen Experimentalfilmen enstand Schwamm im Autorenprogramm HyperCard - ein interaktives und Beiträge anderer einschließendes Gebilde aus Texten, Zeichnungen und Scripts. Schwamm wurde in mehreren Ausstellungen gezeigt, z.B. Welt als Schrift (Literaturhaus Hamburg, 1990), Interface I (1990, International symposium for electronic art and creativity, Hamburg), Wörter brauchen keine Seiten (1993, Literaturhaus Wien), and Künstliche Spiele (1993, Literaturhaus München).
Nach der Rückkehr von einem längeren Studien- und Arbeitsaufenthalt in England (1992–1996) beschäftigte sich Fischer mit Fotografie und Montage. Daraus entstanden mehrere Serien fotografischer Schnappschussmontagen, die die Ästhetik von Straßenfotografie simulieren, z.B. 'Straßenszenen'
und 'Hafentreppe'.
In jüngeren Arbeiten, z.B. 'Secret Ballet' (entstanden 2000–2004 und veröffentlicht im Salon Verlag), nutzte Fischer sein Gedächtnis als eine Art Resonanzkörper, mit dessen Hilfe sich Wörterbuch-Beispielsätze in Romanform anlagerten. Das Schreiben wurde ersetzt durch das Arrangieren vorgefundener Satzelemente, die im Fluss der Erzählung zu einer irritierenden Koexistenz finden. Das Ergebnis spiegelt auf einer materiellen Ebene die Themen und Ideologien der siebziger und achziger Jahre, aus denen die meisten Beispielsätze stammen.
Die neuesten Bilder, z.B. die Computer-Zeichnung The rug (the slave) verwenden ebenso einen Resonanz-Ansatz.
Seit etwa 2005 wendet sich Fischer wieder stärker dialogischen und kooperativen Arbeitszusammenhängen zu.
Fischer lebt mit seiner Partnerin und zwei Kindern in Hamburg.
Website: http://www.oturn.net/
Texte auf The Thing Hamburg: