Die Scham ist vorbei: Feminismus reloaded
Die Ringvorlesung an der Hamburger Uni »Sexy Media? Gender – Medialität – Kulturalität« findet im Wintersemester 2008/2009 jeden Montag von 18 bis 20 Uhr statt, im Hauptgebäude (ESA 1), Hörsaal M, Institut für Medien und Kommunikation. Am 26. Januar 2009 stellt Prof. Dr. Sabine Hark von der TU Berlin, Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung, ihre Forschung zur neuen Feminismus-Debatte in Deutschland vor.
Seit rund einem Jahr hat die BRD eine neue Feminismus-Debatte. Es ist eine Debatte, keine Bewegung, vor allem lanciert von Journalistinnen unterschiedlicher Couleur. Damit ist schon der erste Unterschied benannt zum Feminismus der ersten und zweiten Welle. Welche Effekte dieser Feminismus 2.0 zeitigen wird, ist derzeit indes noch nur sehr begrenzt absehbar. Gleichwohl argumentiert der Vortrag, dass der Feminismus 2.0 eher ein Reflex auf als eine Reflexion der gegenwärtigen Verhältnisse ist – und das meint insbesondere die globalen neoliberalen Transformationen und die damit einhergehenden weltweiten Verwerfungen: ein Reflex vor allem der Anrufung und Repositionierung junger Frauen – Mädchen! – als capable agents of change. Denn es sind die jungen Frauen, die die privilegierten Subjekte des kapitalistischen und wohlfahrtsstaatlichen Umbaus sind und denen dafür ein neuer sexueller Kontrakt angeboten wird.