Männlichkeit tragen – Der Stoff, aus dem die Träume sind
Die Ringvorlesung an der Hamburger Uni »Sexy Media? Gender – Medialität – Kulturalität« findet im Wintersemester 2008/2009 an einigen Montagen von 18 bis 20 Uhr statt, im Hauptgebäude (ESA 1), Hörsaal M, Institut für Medien und Kommunikation. Am Montag, den 15. Dezember 2008, untersucht Prof. Dr. Annette Brauerhoch von der Uni Paderborn, Fachbereich Medienwissenschaften, Abweichungen von stereotypen Inszenierungen von Männlichkeit, im Hollywoodfilm vor 1990: "Abweichend meint aber nicht nur die Produktionsebene, sondern auch die der Wahrnehmung und zielt auf Momente, in denen Wahrnehmungsschemata kurz aufgerüttelt werden und folgt der Frage, in welchem Rahmen dies möglich ist."
Zu einem der am längsten gehegten Paradigmen der feministischen Filmtheorie gehört die Analyse des klassischen Kinos als einer Anordnung, die bestimmten Mechanismen gehorcht, in denen sich patriarchales Unbewußtes in Inszenierungen durchsetzt, in denen Männer als aktiv Handelnde den Status des Sexualobjekts von sich weisen. Der Ansatz ließ queres Begehren und
ambivalente Inszenierungen ebenso unberücksichtigt wie die weibliche Zuschauerin und ihre Schaulust.
Ausgehend von der weit verbreiteten These, dass Geschlechterinstabilitäten erst in den neunziger Jahren Repräsentanz im Film finden, werfe ich einen Blick in die Filmgeschichte um die Jahrzehnte davor anhand konkreter Filmbeispiele nach den Möglichkeitsbedingungen für 'abweichende' Inszenierungen von Männlichkeit zu befragen. Als 'abweichend' werden
Erscheinungen verstanden, die nicht konform laufen mit stabilen Stereotypen wie sie das Hollywoodkino mithilfe bestimmter Genres etabliert hat.
Abweichend meint aber nicht nur die Produktionsebene, sondern auch die der Wahrnehmung und zielt auf Momente in denen Wahrnehmungsschemata kurz aufgerüttelt werden und folgt der Frage, in welchem Rahmen dies möglich ist. Dabei wende ich mich scheinbar ungebrochener Männlichkeit zu und finde im Verhältnis von Stoff und Mann eine zum Teil überraschende, spannungsvolle Ambivalenz in der Performanz von Männlichkeit durch Körper und Material.
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