Mit Denken bei The Thing
Wenn man eher Zeitungsleserin ist wie ich, die sich gerne beim Lesen am grauen, abfärbenden Zeitungspapier festhält, bleibt man beim Anblick von The Thing zunächst etwas misstrauisch distanziert. Zumal es sich in Format und Länge der Textbeiträge eher an den analogen Blättern zu orientieren scheint, denn an den sonst eher kurzweiligen Artikeln der Online- Berichterstattung.
Das bedeutet The Thing ist keine Seite, die man en passant erwischt oder schnell mal darüber huscht, wie das oft so üblich ist, wenn man sich durch das Netz zappt. Vielmehr begegnen einem gut ausgewählte und wohl überlegte Recherchen. Themen, die mich als Künstlerin interessieren und mich gleichzeitig auf meine Position als Beteiligte und Schaffende in meinem lokalen, wie auch weiter reichenden kulturellen und gesellschaftlichen Kontext hin ansprechen. Hinzu kommt ein immer zugänglicher und visualisierter Teil, der den Leser oder die Kommentatorin einlädt, sich in Wort oder Bild zu beteiligen und damit an den offerierten Diskussionen teil zu nehmen.
Jedes Mal fühle ich mich informiert und gleichzeitig habe ich selten den Eindruck, da hat die/der Schreiberin/Schreiber geschrieben, weil es gerade jetzt, heute und brandaktuell sein musste, aber nicht wirklich von Bedeutung ist. Aus dem Geschriebenen, hinter dem Geschriebenen spürt man ein Anliegen. Der Rechercheur oder die Textverfasserin hat eine bestimmte Auffassung und bezieht eine klare Position, die ich erkennen kann. Als Leserin bin ich dafür oder dagegen, ich kann mit mir und dem Text diskutieren, kurz mir eine, meine Meinung bilden.
Das ist gut so.
Heute mehr denn je. Denn um mich herum sehe ich sonst nur eine ausgebrannte, abgeflachte, watteweiche Medienberichterstattung. Hamburg ist besonders schlimm, da werde ich mich auch nach nun mehr 15 Jahren Norddeutschland immer noch aufregen können. Von der Radiolandschaft und der visuellen Übertragungsmaschine erst gar nicht zu sprechen. Seit der Diskussion um die Leitkultur in Deutschland wird die Luft immer dünner und Dinge, die nach Kultur aussehen sollen, werden mit „Kultur“ besprochen, in der Hoffnung, sie bekämen durch das Bereden etwas ab- wie bei einem Geschmacksverstärker.
Deshalb muss The Thing bleiben, weitergehen, weiter arbeiten. Der Texte wegen, der Anliegen der Verfasser und Betreiber wegen, der Themen wegen und um einmal ein typisches Argument der Stadt Hamburg zu benutzen: damit diese Stadt im kulturellen Wettbewerb mit Berlin nicht in ihrem Tor zu Welt stecken bleibt. (Aufgrund der sonst so großzügig geförderten Großprojekte, die den Weg verstopfen.)
The Thing muss recherchieren und kommentieren, einladen und diskutieren können, es muss veröffentlichen können, um andere dadurch aufzufordern, sich an der Kunst- und Kulturpolitik zu beteiligen. Es trägt dazu bei, dass sich eine kritische und diskussionsfreudige Öffentlichkeit bildet und immer wieder bilden muss.
Nur in einem Punkt diskutiere ich nicht. The Thing bleibt. Punkt

Karin Missy Paule
Künstlerin und Mitglied bei feld für kunst e.V.

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